Stressbewältigung und Entspannung bei Krebs
Das Leben mit Krebs kann sehr belastend sein. Von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Bewältigung des Alltags und dem Umgang mit Familie und Freunden gibt es oft eine Vielzahl von Herausforderungen, die gleichzeitig bewältigt werden müssen.
Zugegeben, es ist nicht einfach, positiv zu bleiben – besonders wenn Sie aufgrund Ihrer Krebserkrankung und all der anderen Herausforderungen in Ihrem Leben unter grossem Druck stehen. Glücklicherweise gibt es jedoch viele Wege, wie Sie versuchen können, Stress abzubauen.
Atmen ist ein guter Anfang
Über das Atmen denken Sie vielleicht nicht viel nach, aber es kann eine grosse Wirkung haben. Studien zeigen, dass tiefes Atmen dabei helfen kann, Stress abzubauen. Zudem ist tiefes Atmen leicht durchzuführen und kann jederzeit und überall praktiziert werden, egal ob Sie zu Hause oder unterwegs sind. So geht es*:
- Atmen Sie zunächst tief ein und dehnen Sie dabei, wenn möglich, Ihr Zwerchfell (Bauchmuskeln).
- Halten Sie den Atem einige Sekunden an.
- Atmen Sie vollständig aus und nutzen Sie Ihr Zwerchfell, um die Luft herauszupressen.
*Wenn Sie eine Operation im Bauchbereich hatten, sprechen Sie unbedingt zuerst mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie tiefes Atmen üben.
Meditation
Auch Meditation kann dabei helfen, Stress abzubauen. Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation. Manche Meditationstechniken beruhen auf Stille und Schweigen. Hier sind einige Beispiele:
- Geführte Imagination: Ein Lehrer oder eine aufgezeichnete Stimme hilft dabei, sich eine entspannende Szene vorzustellen, z. B. einen Spaziergang über eine Wiese oder Ausruhen in einem abgeschiedenen Park.
- Achtsamkeitsmeditation: Diese Art der Meditation hilft dabei, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren.
- Fokussierte Meditation: Ähnlich wie die Achtsamkeitsmeditation hilft diese Art der Meditation, sich neu zu konzentrieren, indem man einen Gegenstand wie eine Blume oder eine Kerzenflamme verwendet, um die Aufmerksamkeit wieder auf den gegenwärtigen Moment zu lenken.
Andere Arten der Meditation beinhalten Bewegung, wie zum Beispiel:
- Yoga
- Tai Chi oder Qi Gong
- Gehmeditation
Fragen Sie unbedingt Ihr medizinisches Team, welche Meditationsart für Sie geeignet sein könnte. Alle Arten werden aber wahrscheinlich Folgendes beinhalten:
- Suchen Sie sich einen ruhigen Ort ohne Ablenkungen.
- Machen Sie es sich bequem, indem Sie sich hinsetzen oder Haltungen oder Positionen einnehmen, die entspannend wirken.
- Konzentrieren Sie sich tief auf etwas, zum Beispiel ein Wort, einen Gegenstand oder Ihren Atem.
- Versuchen Sie, eine offene Haltung gegenüber sich selbst und Ihrer Umgebung einzunehmen.
Yoga
Yoga kann die Konzentration verbessern, Stress abbauen und sich positiv auf die geistige Gesundheit auswirken.
Manche Yoga-Kurse, wie zum Beispiel «Hot Yoga», finden bei extrem hohen Temperaturen statt.
In anderen Kursen müssen Sie möglicherweise das Gleichgewicht halten oder Drehungen, Rückbeugen, Vorwärtsbeugen oder Umkehrhaltungen ausführen (das sind Positionen, in denen Ihr Kopf tiefer liegt als Ihr Herz). Auch Atemübungen, zum Beispiel tiefe Atmung, sind wichtige Elemente im Yoga.
Je nach Ihrer Diagnose und Behandlung sind bestimmte Yoga-Arten möglicherweise nicht ideal für Sie. Sprechen Sie daher unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie Yoga ausprobieren. Sie bzw. er kann Ihnen bei der Entscheidung helfen, welche Art von Yoga für Sie am besten geeignet ist, und Ihnen möglicherweise sagen, wie Sie bestimmte Yogapositionen abwandeln können.
Ins Gleichgewicht kommen
Wenn Sie gestresst sind, haben Sie vielleicht das Gefühl, nicht genug Zeit oder Energie zu haben, um all die Dinge zu erledigen, die anfallen. Organisiert zu bleiben kann helfen, sich weniger überfordert zu fühlen. Hier sind einige weitere Möglichkeiten, wie Sie versuchen können, eine bessere Balance in Ihrem Leben zu finden:
- Setzen Sie Prioritäten. Fragen Sie sich, was unbedingt noch am selben Tag erledigt werden muss und was bis zum nächsten Tag warten kann.
- Setzen Sie Grenzen. Es ist in Ordnung, «Nein» zu sagen, wenn jemand Sie bittet, etwas zu tun, was Ihren Stress nur noch weiter erhöhen würde.
- Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen guttun. Versuchen Sie, so viel Zeit wie möglich mit den Menschen in Ihrem Leben zu verbringen, die Sie unterstützen. Wenn Sie Haustiere haben, verbringen Sie auch Zeit mit ihnen.
- Nehmen Sie sich Zeit für Hobbys wie Musik, Kunst oder Sport, die Ihnen Freude machen.
- Machen Sie Spaziergänge, wenn Sie dazu in der Lage sind und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt es empfiehlt. Schon 30 Minuten können Ihre Stimmung verbessern und Stress abbauen.
- Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe und Unterstützung zu bitten.
PP-UNP-CHE-1132 Oct 2024