Was man anstelle von «Wie kann ich helfen?» fragen sollte
Wenn eine Ihnen nahestehende Person mit einer Krebsdiagnose lebt, wissen Sie, wie wichtig es für sie ist, sich von Freunden, Familie und dem medizinischen Team unterstützt zu fühlen.
Was Ihnen jedoch vielleicht nicht bewusst ist, ist, dass es der Ihnen nahestehenden Person nicht immer leicht fällt, um Hilfe zu bitten. Vielleicht legt sie extremen Wert auf Unabhängigkeit und möchte nicht, dass der Krebs daran etwas ändert. Oder sie verbringt bereits mehrere Stunden pro Woche mit Behandlungen und möchte daher über alles andere als über den Krebs sprechen.
Es ist wichtig, sie daran zu erinnern, dass es keine Schande ist, um Hilfe zu bitten. Sie sind für sie da und möchten das auch zeigen. Noch wichtiger ist es, dass Sie selbst überlegen, wie Sie helfen könnten.
Seien Sie in Ihren Hilfsangeboten konkret und nicht allgemein
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Hilfe anbieten können, aber manchmal ist es schwer zu wissen, wo man anfangen soll. Instinktiv könnte man versucht sein zu sagen: «Sag mir Bescheid, wenn ich etwas tun kann» oder «Wie kann ich helfen?» Solche allgemeinen Hilfsangebote sind gut gemeint, bringen die Ihnen nahestehende Person jedoch nicht unbedingt dazu, tatsächlich um Hilfe zu bitten, selbst wenn es notwendig wäre.
Versuchen Sie stattdessen, eigene Ideen zu entwickeln, wie Sie helfen können. Hat die Ihnen nahestehende Person Kinder? Fragen Sie, ob Sie die Kinder zum Musikunterricht oder Fussballtraining fahren können. Oder bieten Sie an, auf die Kinder aufzupassen, wenn der nächste Arzttermin ansteht. Wenn die Ihnen nahestehende Person aufgrund ihrer Behandlung Einschränkungen bei der Ernährung beachten muss, könnten Sie nach entsprechenden Rezepten suchen und anbieten, ein paar Mal pro Woche das Abendessen zuzubereiten.
Wahrscheinlich muss die Ihnen nahestehende Person jetzt mehr unter einen Hut bringen als vor der Diagnose, und manchmal bedeutet das, dass sie weniger Zeit und Energie für Dinge wie Kochen und Putzen hat, die früher einfach Teil ihrer Routine waren. Indem Sie konkrete Wege finden, Unterstützung anzubieten, können Sie der Ihnen nahestehenden Person zeigen, wie viel sie Ihnen bedeutet. Vielleicht ist sie auch eher bereit, Hilfe bei alltäglichen Aufgaben anzunehmen, egal, wie klein sie sind.
Zuhören ist der Schlüssel
Wenn die Ihnen nahestehende Person Ihr Hilfsangebot ablehnt, üben Sie keinen Druck auf sie aus. Versuchen Sie, flexibel zu sein und Verständnis aufzubringen. Vielleicht haben Sie angeboten, beim Kochen zu helfen, aber sie findet Kochen entspannend. Hören Sie genau zu, damit Sie erfahren, was die Ihnen nahestehende Person wirklich braucht – vielleicht bekommen Sie dadurch mehr Ideen, wie Sie sie am besten unterstützen können.
Wichtig ist, dass Sie für sie da sind. Manchmal ist Zuhören das Wichtigste, was Sie tun können. Auch wenn die Ihnen nahestehende Person Ihre Hilfe dieses Mal nicht braucht, bittet sie Sie in Zukunft vielleicht um etwas anderes.
Das Fazit: Bieten Sie von sich aus Hilfe an
Versuchen Sie, die Bedürfnisse der Ihnen nahestehenden Person vorherzusehen, anstatt darauf zu warten, um etwas gebeten zu werden. Wenn Sie von sich aus Wege finden zu helfen, ist die Wertschätzung Ihnen gegenüber umso höher.
PP-UNP-CHE-1124 Oct 2024